Forstprojekt 2015 Lauenen

Wir waren eine Woche lang im Forstlager in Lauenen. Neben guten Erlebnissen gab es natürlich auch Schlechte, davon aber nur Wenige, weswegen mir das Forstlager immer in guter Erinnerung bleiben wird.

Die ersten dreieinhalb Stunden waren wir sehr aufgeregt und konnten es kaum erwarten, dort zu sein. Die Reise dauerte nämlich dreieinhalb Stunden. Als ich zum ersten Mal unser Haus und die Umgebung sah, war ich ein bisschen unbeeindruckt. Doch nur ein paar Momente später hatte sich dies geändert. Das Haus war schön gross und alle waren, soweit ich weiss, zufrieden. Doch dieses Haus sollte uns noch zum Verhängnis werden.

Der Montag war unser erster Arbeitstag. Wir wurden in Gruppen eingeteilt und zu unseren Arbeitsplätzen gebracht. Es herrschte noch Frohsinn. Doch kurz darauf zogen schon die ersten Gewitter auf. Die Wege zur Arbeit waren sehr weit. Ohne Wege mussten wir mit Rucksack und Werkzeug den steilen Hang rauf wandern. Oben angekommen, war ich total erschöpft. Doch dank einer extra langen Pause, in der David Horisberger a.k.a Hollen einschlief, konnte ich wieder zu Energie kommen und mit der Arbeit anfangen.

Bei dieser Arbeit ging es darum, Wege zu erstellen, indem wir Erde von der Bergseite abhackten und sie an der Hangseite wieder ansetzten. Diese Arbeit selbst war ziemlich einfach und nicht anstrengend. Natürlich stand uns am Ende der Arbeit noch der Abstieg bevor.

Beim zweiten Arbeitstag mussten wir wieder einen steilen Hang hinauf steigen, erneut ohne Weg. Zu unserem Pech war es an diesem Tag noch regnerisch. Oben bei der Arbeit angekommen, mussten wir kleine Fichten suchen, die wir schützen sollten. Jedes Mal, wenn wir eine durchschnittlich 10 cm kleine Fichte entdeckt haben, mussten wir um sie herum zwei Holzstöckchen, je eine Bergseite und Hangseite in den Boden rammen, um dann ein Korbnetz darum zu stecken und sie befestigen. Diese Arbeit war, ausser der ständigen Gefahr, den steilen Hang runter zu stürzen, ebenfalls nicht schwierig. Beim runter gehen sind wir dank des Regens hauptsächlich gerutscht.

Am dritten Tag führte uns Ernst Ryser zu unserer Arbeit. Bei ihm lernten wir, wie man einen Baum richtig fällt. Diese Arbeit war wiederum insgesamt die härteste. Die ganze Zeit die Axt zu schwingen, um Äste zu entfernen und mit einem überdimensionalen Schäler die Rinde zu entfernen, kann ziemlich anstrengend sein. Ich war froh, am Abend wieder zurück zu sein, aber am nächsten Morgen nicht glücklich darüber, dass mir meine Handgelenke schmerzten, wie bei ein paar anderen auch. Unser Koch war bis Mittwoch Thomas Reber, er kochte sehr gut, wurde dann aber abgelöst. Die Vorräte an Energie Drinks, Süssigkeiten und Chips wurden immer nach dem Abendessen aufgebraucht. Dies führte teilweise dazu was andere vielleicht als „Ausrasten“ bezeichnen würden.

Zum Glück war in der Nähe ein kleines Lädeli, indem wir unsere Vorräte auffüllen konnten. An den Abenden wurde fleissig Jass und Schach gespielt. Um 11 Uhr sollten wir eigentlich ohne Lärm in unseren Zimmern sein. Trotzdem gab es immer welche, die es einfach nicht lassen konnten, um 12 Uhr noch herum zu schreien. Es war erstaunlich, dass niemand etwas gesagt hat. Gleichzeitig begann es an diesem Tag: Die Wanzenseuche!!! Die Wanzen schnappten sich das erste Opfer.

Während wir am Donnerstag nochmal Fichten suchten und am Freitag auch nochmal Wege machen durften, breitete sich die Seuche weiter aus. Es wurde mysteriös, niemand dachte an Hand der Symptome an eine Wanzenseuche. Am Freitag wurden wir vom Arbeitsplatz direkt zum Lauenensee gebracht, wo wir Brot, Cervelats, Mais und Gemüse bräteln konnten. Dies war der letzte volle Tag im Forstlager. Am Samstag verliessen wir das Haus um 10:30 und waren zur Mittagszeit zurück in Solothurn in Begleitung einiger Wanzen.

Das Ende einer Geschichte aber erst der Anfang einer Neuen.

Autor : Thomas Arteag